Orchester und Bigband
Die Privat-Musikkapelle Scherpenseel wurde im Jahr 1906 gegründet. Der Name Privat-Musikkapelle entstand aus dem Wunsch heraus deutlich zu machen, dass die Kapelle unabhängig von jeglicher Organisation, sei es Kirche oder Staat, ist. Zur Zeit der Gründung war dies von großer Bedeutung, da man dadurch die Möglichkeit hatte bei den verschiedensten Anlässen zu musizieren. Seit seiner Gründung ist der Verein stetig gewachsen und hat sich über Generationen den veränderten Situationen immer wieder angepasst. Heute besteht die Privat-Musikkapelle aus ca. 70 aktiven Musikerinnen und Musikern, darunter sind mehr als ein Drittel Jugendliche. Die Stärke des Vereins ist seit jeher neben der Erhaltung des Kulturgutes “Volks- und Blasmusik” eine breit angelegte Jugendarbeit, die Garant für das Fortbestehen der Musikkapelle ist. Durch vielfältige Aktivitäten und durch Setzen musikalischer Akzente ist die Privat-Musikkapelle nicht nur ein wesentlicher Bestandteil des kulturellen Lebens der Stadt Übach-Palenberg geworden sondern auch zu einem in der hiesigen Region und über die Grenzen hinaus führenden Blasorchester herangereift. Das Repertoire der Privat-Musikkapelle reicht von der konzertanten Blasmusik bis zur Unterhaltungsmusik. Von A wie ABBA bis Z wie Zarathustra sind alle Musikrichtungen vertreten.
Aus dem Orchester der Privat-Musikkapelle Scherpenseel 1906 e.V. heraus wurde 1988 eine eigenständige Big Band gegründet, die neben der konzertanten, sinfonischen Blasmusik in ihrer Freizeit den Big Band Sound pflegt. Ein musikalisches Vorbild ist Glenn Miller, der für den klassischen Big Band Sound, den die Musiker präsentieren, Pate steht. Viele Swingstücke des Meisters gehören zum Repertoire, das in den weiteren Jahren über Rock´n Roll, Dixie, Jazz, Oldies und Evergreens bis zu aktuellen Hits zu einer breiten musikalischen Palette erweitert wurde, so dass für jeden Geschmack etwas dabei ist.
Oktober 2014
Auch in diesem Jahr lud das Gastronomen-Ehepaar Astrid und Albert Spiertz nun bereits zum 10. Mal zum Übach-Palenberger Oktoberfest. Unter dem Motto "Übach-Palenberg grüßt München - O'zapft is in Übach-Palenberg" kam im großen Festzelt an der Rockfabrik wieder echt bayrische Stimmung auf.
Auch die Musikerinnen und Musiker der Privat-Musikkapelle Scherpenseel folgten erneut der Einladung der Gastgeber und feierten zum Fassanstich am Eröffnungswochenende mit der aufspielenden Spitzenband "d'Reichenkirchner" eine echt boarisch Party. Doch nicht nur zur Eröffnung der Übacher Wiesn war die Privat-Musikkapelle vor Ort. Bereits zum zweiten Mal durfte der Musikverein den Frühschoppen zum Ende des Oktoberfestes mitgestalten. Zünftige Blasmusik mit flotten Märschen, typischen Polkas und aktuellen Schlagern brachten die Besucher in Stimmung. Gemeinsam wurde mit "Ein Prosit der Gemütlichkeit" auf die Gastgeber angestoßen und das bayrische Lebensgefühl gefeiert.
September 2014
Am Wochenende vom 19.-21. September fand im niederländischen Kerkrade das Bundessschützenfest statt. Am Sonntag gab es das Highlight der Veranstaltung, den großen Umzug durch die geschmückte Stadt, bei dem rund 10.000 Schützen, rund 100 Musikvereine sowie 60.000 Besucher erschienen.
Vor dieser tollen Kulisse konnte auch die Privat-Musikkapelle Scherpsenseel ihr Können unter Beweis stellen. Mit einer Gruppe von 35 Musikerinnen und Musikern lief der Verein auf und konnte das Publikum musikalisch voll überzeugen.
August 2014
Am Sonntagmorgen eröffnete dann das Orchester der Privat-Musikapelle Scherpenseel den zweiten Tag des Festivals mit konzertanter Marsch- und Blasmusik. Weiterhin durften sich zahlreiche Zuhörer bei bestem Sommerwetter über Musik von der Fanfare Victoria Rimburg und dem Instrumentalverein Herbach erfreuen. Den Schlusspunkt setzte dann wieder die Sjpasskapel Oam Zat in bekannt fröhlicher Art.
Juli 2014
Der 23. Rheinische Radwandertag fand am 06. Juli 2014 wieder unter Beteiligung der Stadt Übach-Palenberg statt.
Die Big-Band der Privat-Musikkapelle unter der Leitung von Günter Preuth sorgte an diesem Tag mit einem 3 stündigen Programm für Kurzweil und Unterhaltung der Radfahrerinnen und Radfahrer, die den Rathausplatz anfuhren.
Nicht zuletzt Clarissa Engels , die charmant durch das Programm führte und auch viele Stücke gesanglich intonierte, sorgte dafür, dass an diesem Tag viele Besucher länger verweilten und den schönen und sonnigen Nachmittag genießen konnten.
April 2014
Die „Faszination Musik“ galt auch als Motto des Konzertes, auf das sich die Privat-Musikkapelle Scherpenseel (PMS) unter ihrem Dirigenten Günter Preuth monatelang mit akribischer Sorgfalt vorbereitet hatte.
Ein anspruchsvolles Motto also, dem der Abend jedoch in jeder Beziehung gerecht wurde. Denn die Zuhörer erlebten eine mitreißende Programmfolge aus Märschen, Schlager- und Musical-Potpourris sowie Filmmusiken. Zudem sorgte ein Licht-Design für interessante Farbenspiele, und man konnte sich auf Monitoren über die dargebotenen Werke informieren.
Thomas Preuth und Clarissa Engels führten mit heiteren wie auch erläuternden Dialogen durch das Programm. Das Konzert galt außerdem als Benefizveranstaltung für die Förderung der eigenen Jugendarbeit. Diesen Umstand hob Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch in einem kurzen Grußwort hervor.
Mit geisterhaft-fahler „Thriller“-Musik öffnete sich der Bühnenvorhang, und schon die ersten Takte zeigten die vorzügliche Qualität des PMS-Klangkörpers. Auch die schmetternden Akkorde des Marsches für den Herzog von Braunschweig verfehlten ihre Wirkung nicht. Diese Komposition erinnerte an den preußischen Oberkommandierenden, der die französische Revolution bekämpfte.
Romantisch wurde es bei der Ouvertüre „Leichte Kavallerie“ von Franz von Suppé, wo sich gefühlvolle Puszta-Weisen mit leidenschaftlich wilden Passagen abwechselten. In das pulsierende Großstadtleben von Manhattan führte dagegen das „Sunday-Scherzo“, in dem der Lauf eines Joggers durch den Central Park beschrieben werden soll.
In den raschen Triolenketten gelingt es allerdings beim besten Willen nicht, ein Jogging herauszuhören – das änderte sich erst in der Coda, die durch die straffe Rhythmik eines Geschwindmarsches geprägt ist. Was aber viel stärker bei den Zuhörern haften blieb, war das fulminante Trompetensolo von Sebastian Kriska, einem der besten Nachwuchstalente des Orchesters. Zu Recht gab es nach dem Schlussakkord stürmischen Sonderapplaus.
Mit einem schönen Alt-Solo gefiel anschließend die Sängerin Ramona Peter, deren Vortrag dezent von Thomas Preuth am Keyboard und Heinz Lyko am Tenor-Saxophon untermalt wurde. Ein Höhepunkt des Abends waren „Musical Highlights von Andrew Lloyd Webber“. Hier hatte Dirigent Günter Preuth Auszüge aus dem „Phantom der Oper“, aus „Starlight Express“ und anderen Werken Webbers zum einem großangelegten Medley arrangiert, das mit raffinierter Instrumentierung und rasch wechselnden Klangbildern bestach.
Auch Thomas Preuth, Sohn des Dirigenten, nahm zu einigen Stücken den Taktstock in die Hand. Bei dem „Sinfonic Porträt“ über die Beatles aus der Feder von Guido Rennert erwies er sich als umsichtiger Orchesterleiter. Bekannte Beatles-Schlager wie „ All you need is Love“, „Yellow Submarine“ und „Yesterday“ ließen die Zuhörer leise mitsummen – und bei „Hey Jude“ wurden sie sogar zum Mitsingen aufgefordert.
Mit dem Marsch „Kameraden auf See“ ging es in die Pause. Zum zweiten Teil des Abends elektrisierte die PMS sogleich mit „Funk Attack“, und bei „Need to be in Love“ zeigte Heinz Lyko am Saxophon erneut sein vorzügliches Können, und auch beim „Böhmischen Traum“, bei „Night an Day“, „I just can‘t stop loving you“ und „Something stupid“ meisterten Günter Preuth und sein Orchester alle technischen und klanglichen Probleme ohne große Mühe. Einen weiteren Glanzpunkt setzte die „Phil Collins Collection“, und auch bei dem abschließenden Marsch „Vorwärts“ zeigte sich die PMS von ihrer Schokoladenseite.
Klar, dass man an einer Zugabe nicht vorbeikam, wonach man zusammen mit dem restlos begeisterten Publikum in einer „After-Show-Party“ den Erfolg feiern und begießen konnte.
(Quelle: Johannes Gottwald, Aachener Zeitung)