März 2024

Wenn die Privat-Musikkapelle Scherpenseel 1906 e.V. zum Konzert „Faszination Musik“ in das Pädagogische Zentrum in Übach-Palenberg einlädt, dann wissen alle Gäste, was sie erwartet: ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm vom Marsch bis zum Popsong, gespielt vom Orchester unter der Leitung von Günter Preuth. Doch dieses Jahr gab es gleich zu Beginn des Konzerts eine große Überraschung.

Wo seit mittlerweile 40 Jahren der bekannte und sehr geschätzte Dirigent Günter Preuth am Notenpult steht, nahm in diesem Jahr ein junger Mann seine Position ein, der ihm sehr ähnlich sieht - sein Sohn Thomas Preuth. Aus gesundheitlichen Gründen musste Günter Preuth die Probenarbeit und die Konzertleitung vorübergehend ruhenlassen. Damit die Ergebnisse der langen Probenarbeit dennoch präsentiert werden konnten, übernahm Thomas Preuth wenige Wochen vor dem Konzert das Zepter und tauschte seine Drumsticks gegen den Taktstock seines Vaters ein. Für den routinierten Vollblutmusiker war es eine Premiere ein ganzes Konzert zu leiten.

Der prächtige Konzertmarsch „Unter der Admirals Flagge“ gefolgt vom „Einzug der Gäste auf der Wartburg“ aus der romantischen Oper Tannhäuser boten dem Publikum einen klangvollen Start in einen Abend voller altbekannter Melodien, spannender Klänge aus Film und Fernsehen sowie rhythmischen Klängen aus Rock- und Popmusik. Dabei wurde das Publikum von Clarissa Engels durch das Programm geführt.

Ein musikalisches Highlight des Abends stellte das Stück „Saxpack“ von Otto M. Schwarz dar, bei welchem der Solist Heinz Lyko auf dem Altsaxophon einen Krimi zum Leben erweckte und im starken Kontrast hierzu dem Sopransaxophon sanfte Melodien á la „Wien bei Nacht“ entlockte.

Hieran schloss John Miles bekanntestes Stück „Music“ an, welches von Philip Sparke für reine Blasorchester arrangiert wurde. Bei diesem packenden Klassiker aus der Rock- und Popwelt wurde kurzerhand das Publikum ins Stück integriert. Nach einer kurzen Einführung in den 7/4-Takt durch den Dirigenten Thomas Preuth, wurde das Publikum mit rhythmischem Klatschen Teil des Musikstücks.

Mit dem dynamischen Stück „Gospel John“ von Jeff Steinberg und einem Medley der größten Klassiker von Frank Sinatra – New York, New York, Somethin‘ Stupid, Fly Met to the Moon und My Way – entließ die Privat-Musikkapelle Scherpenseel ihr Publikum in die Pause.

Mit dem schwungvollen Konzertmarsch „Viribus Unitis (Mit vereinten Kräften)“ leiteten die Musikerinnen und Musiker die zweite Hälfte des Konzerts ein. Im Medley „Batman“ arrangierte Toshihiko Sahashi die drei bekanntesten Themen aus dem Soundtrack zum Kinofilm Batman – The Batman Theme, Batdance und Partyman. Das Publikum tauchte in das nächtliche Leben der Stadt Gotham ein und begleitete den Superhelden Batman in seinem Kampf für die Gerechtigkeit.

Gleich danach wurde die Stimmung mit dem Song „Forever Young“, bekannt durch die Performance von Alphaville, aufgehellt. Die Zuhörer wurden regelrecht in ihre eigene Kindheit zurückversetzt, während sie den vertrauten Klängen lauschten. Gleich danach erklangen weitere bekannte deutsche Melodien. Allerdings wurden diese im Medley „Am Rhein“ durch Komponist Robert Kuckertz mit typischen Rhythmen verschiedener Kontinente vermischt. So erstrahlte bspw. der Klassiker „Am Dom so Kölle“ mit sambaähnlichem Rhythmus in ganzen neuem Glanz.

Nach der „Liverpool Sound Collection“, in dem bekannte Rockstücke wie „House of the Rising Sun“ und „Don’t Let Me Be Misunderstood“ verarbeitet wurden, folgte schon das letzte Stück des Abends. Mit dem bekannten Schlaflied „Guten Abend, Gut Nacht“, komponiert von Johannes Brahms und arrangiert von Robert Kuckertz, verabschiedete sich die Privat-Musikkapelle Scherpenseel 1906 e. V. nach einem gelungenen musikalischen Abend vom Publikum. Aber auch die Zugaben durften nicht fehlen. Nach dem bekannten Marsch „Alte Kameraden“ wurde selbstverständlich auch wieder der „Deutschmeister Regimentsmarsch“ gespielt, mit dem die Privat-Musikkapelle Scherpenseel ihre Konzerte traditionell abschließt.

Nach dem gelungenen Konzert waren sich alle Beteiligten einig: Thomas Preuth hatte seine Feuertaufe mit Bravour bestanden und seinen Vater sehr gut vertreten. Getreu dem Motto „Nach dem Konzert ist vor dem Konzert“ erwarten alle Musikerinnen und Musiker aber auch gespannt die Rückkehr von Günter Preuth, um in die Vorbereitungen für die nächsten Auftritte aufzunehmen.

   
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